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Die „Badische Fundberichte 22. Jahrgang / 1962„ sind nicht sehr ergiebig, daher fasse ich heute hier die Funde aus der Urnenfelderzeit (Ha 1-2) und dem alamannisch-fränkischen Zeit zusammen.

Urnenfelderzeit

Gräber der Urnenfelderkultur von Hüfingen, Ldkrs. Donaueschingen Von Edward Sangmeister, Freiburg i. Br.

Grab 1: Kette aus 42 kleinen, blauen Glasringperlen mit D-förmigem Querschnitt, zwei Bernsteinringperlen mit rundem Querschnitt und zwei quergerippten Goldblechröllchen; der Dm. der Glasperlen schwankt zwischen 3,5 und 4,5 mm (Taf. 4,3. 3a. 4).



Gräber der Urnenfelderzeit von Reichenau, Ldkrs. Konstanz
Hügel B, Grab 3
Kleine Fragmente von blauen Glasperlen, z. T. geschmolzen (Taf. 11,2. 3).

Beide Funde datieren in die Ha1-2

Binningen, alamannisch

Grab 1
Kette aus zwanzig Glasperlen
Transluzid: Eine blaue Ringperle.Opak, verziert: eine Trommelperle, blaurot gestreift, mit feinen gelben Zick-Zack-Linien;eine länglich-zylindrisch, blau-gelb-rot „geflammt„; eine entsprechend, blau-gelb-rot gebändert.Opak, unverziert: sieben gelbe und neun rote Ringperlen verschiedener Größe.
Weiter:
Innen am linken Oberschenkel lagen die Bestandteile eines Gürtelgehänges aus mehreren Stoff- oder Lederstreifen. (Einer dieser Riemen diente zum Aufhängen der Tasche)
Die Perlen (3, s.u.) waren vermutlich direkt aufgezogen oder hingen in kleinen Lederschlaufen.
Ein etwas unterhalb der Perlen gefundene Sieblöffel war mit einem Aufhängering befestigt, ebenso die Bergkristallkugel (Nr. 9), die den unteren Abschluss des Gehänges bildet. Die Gesamtlänge lässt sich wegen des Fehlens einer Schnalle nicht mit Sicherheit bestimmen.

Drei Glasperlen; opak, verziert: eine Trommelperle, rot, mit feinen gelben Zick-Zack-Streifen; eine länglichzylindrisch, rot, mit umlaufender gelber Spirale; eine rund, braunrot, mit gelben Streifen.

Grab 2: Frau oder Mädchen
Fünf Glasperlen; transluzid: eine doppelkonisch, blau, opak,
verziert: Eine Ringperle, rot, mit weiß-blauen Augen.Opak, unverziert: Eine zylindrisch gelb; eine zylindrisch rot; eine Ringperle gelb.

Grab 7: Frau
Über Hals und Brust verstreut:
Eine Kette aus vierzehn Glasperlen und einer kleinen dreikantigen Bernsteinperle.

Opak, verziert: wwei zylindrisch, blau-weiß gebändert; eine tonnenförmig, braunrot mit gelben Flecken
Opak, unverziert: eine gerippt, braunrot, eine tonnenförmig, orange; eine tonnenförmig, bläulich-weiß; eine zylindrisch, braunrot; eine zylindrisch, blau; eine Ringperle, rot; fünf kleine runde Fritteperlen, gelb.

Die Perlen einer zweiten Kette (17 Perlen) (Anmerkung: Gürtelgehänge) fanden sich im Becken. Zugehörigkeit zur Halskette oder Deutung als Kleider- bzw. Taschenbesatz ist wegen der Fundlage ausgeschlossen. (Anmerkung: Der Funbdbericht ist alt und es gab noch kein www um direkt Informationen und Ideen auszutauschen)

Opak, verziert:
eine zylindrisch, rot, mit gelben Flecken und weißen Randstreifen; eine bläulich-weiß, mit grün-weiß-roten Augen; zwei rund, rot, mit weißen Achterschleifen; fünf entsprechend, mit gelben Achterschleifen; eine rund, rot, mit gelben Punkten; eine rund,weiß, mit blauen Achterschleifen;

Opak, unverziert: eine große Zwillingsperle, bläulich-weiß; drei rund, rot; eine rund, bläulich-
weiß; eine zylindrisch, blaugrün.

Wahrscheinlich zur gleichen Kette gehörig, innen am Gelenkkopf des rechten Oberschenkels:
4. Glasringchen (Sn 59/23: 7); Dm. 1,6 cm (Taf. 32, 4).

Grab 12: Frau, schlecht erhalten, ungestört
An der rechten Schulter, unterhalb der Fibel Nr. 3:
Zwei Glasperlen (Sn 60/2: 12), Rest einer Halskette.
Transluzid: eine gerippt, grünlich-gelb;
Opak: eine rund, blau-weiß gebändert, auf dem mittleren weißen Streifen rote Flecken.

Auf und neben den Lendenwirbeln, dicht oberhalb des Beckens, lag eine zweite Perlenkette (vgl. Grab 7, Nr. 3).
Eine Kette aus zehn Glasperlen und zwei Bernsteinperlen (Sn 60/4: 12).
Transluzid: zwei gerippt, dunkelblau; zwei Ringperlen, grünlich-gelb;
Opak, verziert: eine große, doppelkonisch, rot, mit blau-weiß-roten Einlagen; eine polyedrisch, schwarzblau; zwei zylindrisch, mit unregelmäßigen blau-rot-gelben Schlieren; eine zylindrisch, rot-gelb-weiß-braun „geflammt„;
Opak, unverziert: eine kleine runde Fritteperle, gelb. Zugehörig ein kleines Eisenfragment, vermutlich von einem Ring, der mit den Perlen aufgezogen war.

Wichtig:
"Zwischen den Unterschenkeln, unterhalb einer Schnalle: Spinnwirtel (Sn 60/15: 12) aus blauem Glas, mit weißlichgelben Fadenauflagen (schmale Streifen und Wellenband); H. 1,5 cm, Dm. 3,7 cm (Taf. 32, 14)."

Grab 13: Frau, schlecht erhalten, neuzeitliche Störungen möglich.
In Halsgegend sieben Glas- und zwei Bernsteinperlen.
Transluzid: eine Ringperle, grün;
Opak, unverziert: zwei Ringperlen, rot; zwei Ringperlen, braun; zwei Ringperlen, gelb.

Die Reste einer zweiten Kette fanden sich in Taillengegend, etwas oberhalb des Beckens (vgl. Grab 7,
Nr. 3 und Grab 12, Nr. 2):
Vier Glasperlen opak:
eine große, flache Ringperle, blau, mit gelber Fadenauflage (Wellenband);
zwei Mosaikperlen mit blau-gelber Mittelzone und roten Randstreifen;
eine Mosaikperle mit blau-roter Mittelzone und roten Randstreifen.

Grab 16: Frau, ziemlich gut erhalten, ungestört.
Oberhalb des Beckens, in Taillengegend fünf Glasperlen:
transluzid: eine Rippenperle, hellblau;
Opak, verziert: eine, rund, bläulich-weiß, mit rot-gelb-grünen Einlagen,eine, doppelkonisch, gelb-rot gestreift, darüber schmales, grün-blaues Wellenband.
Opak, unverziert:
eine tonnenförmige orange.

Grab 19: Frau, in der Halsgegend eine Kette aus neun Glasperlen
Transluzid: drei, kleine, grün;
Opak, verziert: vier rund, rot, mit weißen Achterschleifen, eine gelb, mit roten Achterschleifen,
Opak, unverziert: eine, zylindrisch, blau.

Grab 21: Frau, ziemlich gut erhalten, Störungen am Oberkörper (neuzeitlich?).
In Halsgegend eine Kette aus dreizehn Glasperlen und drei Bernsteinperlen.
Opak, verziert: Drei rund, rot, mit weißen Bandstreifen; fünf rund, rot, mit weißen Achterschleifen; eine rund, rot, mit weißem Wellenband und darüber laufenden blauen Streifen; eine rund, bläulich-weiß, mit blau-weiß-roten Augen;
Opak, unverziert: Eine gerippt, blaugrün; eine gerippt, rotbraun; eine kleine runde Fritteperle, gelb.

Grab 22: Bei den Schädelresten verstreut eine Kette aus zwanzig Glasperlen:
Opak, verziert: 3 Ringperlen, blau-weiß gebändert, 2 zylindrisch, weiß-rot gebändert, 1 tonnenförmig, rot, mit weißen Schleifen, darüber drei blaue Streifen, 1 Ringperle, braunrot, mit weißen Randstreifen und gelben Einlagen, 1 Ringperle, braunrot, mit gelben Schleifen.
Opak, unverziert: 1 gerippte Doppelperle, rot, 2 tonnenförmig, orange, 1 tonnenförmig, braunrot, 1 tonnenförmig, türkis, 6 rund, rot, 1 rund, gelb.

Liedolsheim

Grab 1: In der Einfahrt zu Haus 115 (wahrscheinlich die alte Fundstelle der 70er Jahre) Frauengrab. An Beigaben gesammelt 19 Perlen (Farbtafel).

Grab 5: In der Einfahrt zu Haus 1 Frauengrab.
Beigaben: Zehn Perlen, ein Glaswirtel.

Hinweis: die Replik zu Grab 1 ist jetzt im pädagogischen Bereich im » Hegau-Museum (Singen) zu finden.

Göschweiler (Neustadt) „Hofäcker„

Fundschau 1957—1959: Alamannisch-fränkische Zeit

Grab 1 Perlenhalskette, 38 Stück: 1 Bernsteinperle und folgende Glasperlen:
1 blaue, polyedrische, je 1 grüne und blaue, flach rhombische, 24 kleine, gelbe, 2 mit schleifenförmiger Faden- und Punktauflage, 1 rotweißgestreifte und 7 in Millefioritechni bunt gesprenkelte (Ne 54/1:1), in Hals- und Brustgegend.

Grab 5
Reste einer Perlenkette, 39 Stück: 31 kleine, gelbe und 1 kleine, blaue, 1 kleine blaue,
sternförmige, je 1 gelbe, orange, rote und grüne flach doppelkonische, 1 rote, kugelige und 1 grüne, röhrenförmige Perle (Ne 54/11: 5), auf Brust und rechtem Oberarm.

Liedolsheim (Karlsruhe), Ortsetter.
Grab 1: In der Einfahrt zu Haus 115 (wahrscheinlich die alte Fundstelle der 70er Jahre) Frauengrab. An Beigaben gesammelt 19 Perlen (Farbtafel).

Grab 5: In der Einfahrt zu Haus 1 Frauengrab.
Beigaben: Zehn Perlen, ein Glaswirtel.

Quelle / Literatur


Badische Fundberichte 22. Jahrgang / 1962; Herausgegeben vom Staatlichen Amt für Ur- und Frühgeschichte Freiburg (A. Eckerle) und vom Staatlichen Amt für Denkmalpflege, Abteilung Ur- und Frühgeschichte Karlsruhe (A. Dauber)


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