Sie sind hier: Schweden
Weiter zu: Skandinavien
Allgemein:

Suchen nach:

Uppland

Eine der fundreichsten Regionen Schwedens

Die Perlenfunde Upplands übersichtlich zu gliedern ist eine wahre Herausforderung.

Monochrome Perlen

827 Perlen sind monochrom. 183 können nicht näher bestimmt werden.

Der mehrheitliche Teil der Perlen ist blau (301 Expl., 162 transluzend, 139 blau-grau opak).

Häufiger, wie hell-grün transluzend (45) und dunkel-grün opak (43) sind türkis semitransluzende Perlen. Als Häufig sind noch weiße Perlen anzusprechen (41).

Andere Farben (siehe folgende Tabelle) sind nur selten vertreten.

Aussehen

Anzahl

Typ

blau, transluzend

162

a170

blau-grau, opak

139

a250

türkis, semitransluzend

114

a290

grün, transluzend

45

a260

grün, dunkel, transluzend

43

a340

weiß

41

a020

amethyst, transluzend

18

a151

blau, hell, semitransluzend

12

a210

gelb, transluzend

10

a040

grün, semitransluzend

10

a270

braun-rot, opak

7

a131

grün, sehr dunkel (petrol)

7

a330

gelb, opak

6

a060

orange, opak

6

a090

klar

5

a001

klar, semitransluzend

4

a010

grün, opak

4

a280

ocker, transluzend

3

a120

grün, hell, transluzend

2

a300

grün, dunkel, opak

2

a360

gelb, semitransluzend

1

a050

blau, dunkel, transluzend

1

a180

blau, hell, opak

1

a220

grün, hell, opak

1

a320

 

Polychrome Perlen

Um einen Überblick über die polychromen Perlen zu bekommen, habe ich die verschiedenen Fadenauflagen, Punkt-, Augen- und Kombinationsvarianten farblich zusammen gefasst.

Wer sich für die einzelnen Verzierungsvarianten und deren Häufigkeit interessiert, findet wie in den anderen Regionen hier ein pdf zum download [247 KB] . Alles detailliert und verständliche wie die Übersicht auf dieser Seite

Abbildung: Glasperlen, Wikinger, Södermanland - Wikinger, Schweden, Flemingsberg Grab 10; nach J. Calmmer Trade beads and bead trade in (viking) Scandinavia, 1977

Polychrome Perlen

Übersicht

Fadenauflage

 

Punkte, Augen…

 

Kombi

 

41

33,88%

28

46,67%

17

42,50%

35

28,92%

11

18,33%

8

20,00%

24

19,82%

10

16,67%

7

17,50%

10

8,26%

9

15,00%

4

10,00%

5

4,13%

1

1,67%

3

7,50%

4

3,35%

1

1,67%

1

2,50%

2

1,65%

0

0,00%

0

0,00%

0

0,00%

0

0,00%

0

0,00%

121

 

60

 

40

Summe

 

1. Fadenauflagen

Für die Grundkörper der 121 Perlen mit Fadenauflagen wurde jede Farbe verwendet, nur klar transluzendes Glas wurde nicht verwendet.

Am seltensten wurde rotes Glas (2x) verwendet, viermal schwarzes und fünfmal Türkises Glas. Häufiger wurde Glas (10x) verwendet.

24 mal, etwas häufiger wie alle vier seltenen Glaskörper zusammen wurde blaue Glas (24x), transluzend) verwendet. Doppelte so häufig wurde weißes Glas (35x), opak, für verwendet.

Am häufigsten wurde grünes Glas (41x) verwendet, allesamt transluzend, genutzt.

Die Fadenauflagen waren rot, gelb, weiß, ggf. mit einander kombiniert oder auch in Kombination mit einander, als ein Faden, z.B. in der Kombination weiß-rot-weiß, verwendet.

Die Perlen grünen Perlen datieren primär in die Zeit 845 bis 950 n. Chr., selten früher oder später. Die blauen Perlen hingegen treten zahlreich 790 bis 820 n. Chr. auf, später seltener auf.

Abbildung: Uppland, Solberga -

2. Punkte, Augen, Strahlenaugen

60 Perlen wurden mit Punkten, Schichtaugen oder auch Strahlenaugen verziert.

Hier ist die am häufigsten verwendete Farbe Blau transluzend (28x). 27 Hiervon sind mit Schichtaugen, nur eine mit Strahlenaugen verziert. Generell sind die Perlen zwischen 790 bis 820 vertreten, nur vereinzelt Später.

Elf Perlen waren von weißer, zehn von schwarzer Grundfarbe. Die Verzierung bestand aus Flecken oder Schichtaugen, datieren primär 790 – 820 n. Chr. selten

später. Eine Ausnahme bilden sechs weiße Perlen mit Strahlenaugen, die nur in der Zeit von 960 – 990 n. Chr. zu finden sind.

Neun grüne, transluzend Perlen sind mit Schichtaugen verziert. Sie sind in der Zeit 790 bis 950 n. Chr. vertreten.

Es verbleiben eine rote Perle mit Schichtaugen und eine klare Perle mit Punkten.

Die Schichtaugenperlen mit blauem Körper sind charakteristische Vertreter der frühen Wikingerzeit und werden von Perlen mit weißem, schwarzem und grünem Grundkörper verdrängt, so dass sie nur noch sporadisch auftreten.

Abbildung: Glasperlen, Wikinger, Uppland -

3. Kombination aus Fadenauflagen und Punkte, Augen

7 Perlen sind kombiniert verziert. Bei 17 Exemplaren ist der Grundkörper schwarz, alle sind mit weißer Fadenauflage verziert. 13 Exemplare tragen Schichtaugen, vier hingegen Strahlenaugen. Alle Perlen datieren primär von 790 bis 820 n. Chr., sind aber bis 1.000 n. Chr. in den Gräbern an zu treffen.

Türkis opak mit Strahlenaugen und roter Achterschleife sind acht Perlen, die erst um 845 n. Chr. auftreten, sich bis 950 n. Chr. halten und danach nur noch sporadisch auftreten.

Rote Perlen sind siebenmal vertreten. Sechs hiervon mit weiß-blauen Augen und weißer Achterschleife sind häufig zwischen 860 bis 885 n. Chr., sonst nur sporadisch.
Eine rote Perle ist mit gelben Punkte und weißer Achterschleife verziert. Dieser Typ ist zahlreich zwischen 790 – 820 n. Chr., dann bis 950 kaum und erst dann wieder etwas häufiger zu finden.

Gelbe Perlen sind nur viermal, grüne zweimal und blaue einmal vertreten.

Abbildung: Glasperlen, Wikinger, Uppland -

Fazit

Für einfache Fadenauflagen wurden primär grün transluzende Grundkörper verwendet, bei Punkt-, Faden- und Strahlenaugenverzierungen blau transluzende und bei Kombinationen schwarze.

Eine Übereinstimmung, dass identische Perlenkörperfarben mit verschiedenen Mustern gleich oft verziert wurden gibt es nicht. Auch eine chronologische Übereinstimmung, wann welche Farbe am häufigsten war, gibt es nicht.

Die primäre Farbe Grün bei Fadenauflagen ist charakteristisch von 860 bis 950 n. Chr. Die grünen Grundkörper der Punkte- und Augenmuster hingegen gelten von 790 bis 820 n. Chr. als charakteristisch, danach sind sie nur sporadisch an zu treffen.

Kombinierte Verzierungen, auf grün opakem Körper sind chronologisch nicht fassbar. Transluzende Perlen mit Strahlenaugen sind typisch für 860 bis 885 n. Chr.

Es gibt somit keine Farben und Muster übergreifende chronologische Übereinstimmung.

Abbildung: Glasperlen, Wikinger, Uppland -

Geblasene Perlen

Geblasene Perlen sind mit 274 vertreten. Hiervon sind 204 segmentierte Silberfolienperlen mit braunem Glas überzogen, 4 weitere dieser Art besitzen einen breitenMittelgrat und Endkappen. Nur 27 Perlen sind blau, sieben sind blau und mit einem Streifenmuster in weiß-rot-gelb verziert, drei sind mit türkisen Glas und eine klar. Elf weitere sind klar, melonig gerippt und eine blau dergleichen Art.

Abbildung: Glasperlen, Wikinger, Uppland -

Geschnittene / gesägte Perlen

143 Perlen dieser Art sind in Upplands Perlen vertreten. 81 blaue Perlen unterschiedlicher Größe bilden die absolute Mehrheit. Gelb opake Perlen (950 -960 n. Chr.) sind mit 27 Perlen vertrten, opak braune mit 16 Exemplaren. 14 sind semitransluzend klar, drei rot mit weiß-blau-weißer Querstreifenzierde, zwei grün transluzend.

Abbildung: Ultuna - Quelle: SHM

Mosaikperlen

Mosaikperlen sind mit 13 verschiedenen Perlen vertreten.

Abbildung: Wikinger, Uppland, Östra -

Skopintoll

Abbildung: Hovgården, Skopintull - Dem Statens Historiska Museet (SHM 16171) sind zu dem Fund, wie auch meiner Quelle J. Callmer, keine weiteren Informationen zu entnehmen.

Abbildung: Schweden, Uppland, Jümmertuna -

Uppland, Aselsön

Abbildung: Glasperlen aus verschiedenen Bestattungen, um 800 -

Östa, Aerentuna

Innerhalb einer runden Steinsetzung, bei Ackerarbeiten gestört: zwei Bestattungen; zu dieser mit den Perlen gehörten noch verbrannte Tierknochen, Gefäßscherben (Glas) und Kammfragmente.
Untersuchung 1954/55 durch Anna-Märtä Berg.
Das Foto habe ich vor 20 Jahren im SHM noch nicht recherchieren können und habe daher (2021) nach Callmer gerbeitet.
Die Fundumstände und Beifunde habe ich erst auf Anfrage recherchiert.

Galerie ab 2021

Gehe zu: Birka, "Schwarze Erde" Hälsingland