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Vergriffene Literatur

In diesem Falle:
Zarina, Anna: Salaspils laukskolas kapulauks 10 -13. gadsimts; Latvijas Vestures Instituta Apgads; Riga 2006

wurde zu letzt für 197,77€ angeboten. Gut, es bleibt ja noch die Fernleihe - aber mit nur englischer Zusammenfassung.

Das der Bestattungsplatz Salaspils aber nicht mein Hauptintersse ist, so ist es doch für Interessierte möglich mehr zu tun, wenn jemandem der Raum / Zeit "Finnland 10. - 13. Jh." noch nicht eng genug ist - die Vorarbeit ist rechts über die Navigation zu erreichen, die Literatur verlinkt.

Die ganze Baltikum-Recherche ist nur entstanden, weil "gewisse Händler" ihren Kunden nicht sagen konnten, woher die Replik stammt, die sie im Angebot haben. Ich sollte Geld dafür verlangen.

"Eisenzeit"

Über 130 Fundstellen in Lettland erbrachten mehr 6.000 Glasperlen (und berücksichtigt sind nur Funde bis in die Mitte der 60er Jahre), hierbei nicht gezählt die sehr zahlreichen kleinen Perlen (s.u.).
Neuere Ausgrabungen brachten weitere tausende von Perlen und sind bei den Ausführungen von Evals Mugurevich nicht berücksichtigt.
Die Arten der Perlen sind grob kategorisiert, zu über 50% der Perlen zählen einfache ringförmige, auch als mehrgliederige Perlen. Perlen dieser Art mit einfachem Körper und einem Durchmesser von mehr als 1cm stammen aus dem 12. und 13.Jhr. Diese Perlen weisen auch Bearbeitungsspuren auf. Ungefähr die Hälfte dieser Perlen ist gelb, ein viertel blau transparent, die anderen grün, rot, schwarz.

Von zylindrische Perlen gibt es nur ein paar dutzend, diese in den Farben gelb, blau und rötlich, in der Zeit vom 10. bis 12. Jhr.

Für doppelte trapezoide wird als Fundmenge "hunderte" genannt, sie treten vom 10. bis 12. Jhr. auf.

Jede fünfte Perle der Perlen in Lettland ist eine Perle mit Metallfolie, diese Perlen sind tonnenförmig oder zylindrisch, entweder mit Gold- oder Silberfolie und stammen aus dem 11. und 12.Jhr.

Melonenperlen treten vom 10.Jhr. bis zum Anfang des 11.Jhr. auf, sie sind blau, gelb oder grau, bisweilen auch farbig gestreift. Eine Mengenangabe gibt es nicht.
Im Museum von Semgale gibt es hierzu einen interessanten Fund, ein Grab mit über 60 Melonenperlen und einem mehrfarbigen Glasreif. Bilder hierzu hat mir dankenswerterweise Ameli zur Verfügung gestellt. Als Zeitraum wurde für die Ausstellung das 10. bis 12. Jahrhundert genannt, anhand der Fibeltracht und der Melonenperlen kann dieser Zeitraum eher auf das 10. bis bis beginnende 11. Jahrhundert datiert werden.

Mehrfarbige Perlen, also Linien und Augenmuster wurden bedauerlicherweise nicht näher behandelt, für Lettland zu diesem Zeitraum ist es aber glücklicherweise die kleinste Perlengruppe.

Die ohne Zweifel größte Perlengruppe sind kleine gelbe Perlen mit einem Durchmesser von weniger als 4mm. Die Glasperlen wurden seit dem 8. bis ins das 14. Jhr. für Ketten verwendet, zuerst für Ketten kombiniert mit größeren Perlen, später dann auch alleine als Haarschmuck. Diese Funde sind sehr zahlreich - alleine in Salaspils Martinsala wurden mehr als 10.000 dieser Perlen gefunden, der Zeitraum dieses Fundes erstreckt sich vom 13. bis 15.Jhr. Die kleinen gelben Perlen wurden im 13. und 14.Jhr. in Riga hergestellt, die Werkstatt selbst wurde nicht gefunden, jedoch Gefäße, Glasreste und mehrere tausend misslungene Perlen.

Literatur

Archäologisches Landesmuseum in Brandenburg: Lettalnds viele Völker,


@ Torben Barthelmie, 2003 - 2023