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Eine Kurzgeschichte

Eine Kurzgeschichte der Glasperlen vor Christi

Die ersten Glasperlen in unseren Breitengraden treten in der Hallstatt A (Ha A, Jüngere Bronzezeit, 1.700+ v. Chr.) auf. Hier sei die Bestattung 340 im Gräberfeld von Volders in Österreich hervor gehoben. Es handelt sich um 78 hellblaue durchscheinende kleine Ringchen, dazu ist es eine Männerbestattung.

Während der Ha B1 (Späte Bronzezeit, 1.300 – 800 v. Chr.) treten in die ersten mehrfarbigen (polychromen) Perlen auf.
Diese tonnenförmigen oder doppelkonischen Perlen sind mit einem spiralig umlaufenden Glasfaden aus weisem Glas umwickelt, der nur sehr selten verschoben (gefiedert) ist. Bezeichnet werden sie als Pfahlbautonnenperlen, da sie meist im Zusammenhang mit Pfahlbausiedlungen gefunden worden sind.

Glasperlen der Hallstatt C und D

Der Beginn der Vorrömischen Eisenzeit wird als Hallstatt C (800 - 620 v. Chr.) bezeichnet, im allgemeinen Sprachgebrauch: die „Zeit der Kelten“.

Die Hallstatt C markiert den Beginn der vorrömischen Eisenzeit. Hier treten zahlreiche neuer Perlentypen auf.

Ringaugenperlen

Zu Beginn der Ha C treten Ringaugenperlen werden auf, hier wurden Glasfäden kreisförmig auf den Perlenkörper aufgelegt. Es können mehrere Ringe ineinander aufgeschmolzen sein, teilweise auch um den Perlentunnel. Einige Perlen sind mit Linien oder Punkten verziert. Diese Perlen werden jedoch kurzfristig verdrängt, durch

Glasperlen mit Zickzackzier

Mit der Ha C erscheint ein neuer Perlentyp, der über ältere Typen schnell dominiert: Glasperlen mit zickzackförmiger Fadenauflage.

Bei diesen Perlen wird auf eine Grundperle von abgeflachter bis kugeliger Form - ohne dass sich bestimmte Varianten eingrenzen lassen - ein sich von der Grundfarbe abhebender Glasfaden eingeschmolzen.

Chronologie
Am stärksten vertreten ist dieser Perlentyp in der Ha D1 (620-550 v.Chr.) und hält sich, mit immer weniger Exemplaren, bis in die La Téne.

Schichtaugenperlen

Diese Perlen dominieren mit ihrem ersten Auftreten seit dem Ende der Ha D (550 - 450 v. Chr.) und werden bis in die Laténe B (Lt B, 380 - 250 v. Chr.) verwendet.

Bei diesem Perlentyp werden auf eine Grundperle schichtweise ein oder mehrere Tropfen farblich verschiedenen Glases aufgesetzt. Diese Glastropfen ergeben die Augenschichten und können in die Oberfläche eingeschmolzen werden oder auch hervorstehend sein. Die hervorstehenden Augen werden als Hörner, Noppen oder Buckel bezeichnet.

Laténe A, Laténe B

In der Laténe A setzt sich der Trend der Schichtaugenperlen und Glasperlen mit Zickzackfadenauflage weiter fort, die letzteren sind jedoch nicht mehr so zahlreich vertreten.

Laténe C1 (250 - 200 v. Chr.)

Zu den wenigen Funden gehören einfarbige, blaue Perlen und Perlen mit Zickzackzier. Es treten erstmals Ringperlen aus klarem Glas auf, ebenso wie Perlen mit spiralig aufgelegten Fäden.

Laténe C2 - Laténe D1

In den Stufen Laténe C2 (250 - 150 v. Chr.) und D1 (150 - 100 v. Chr.) treten eine Vielzahl neuer Glasperlentypen auf. Markantestes Merkmal ist Durchmesser, so besitzen 17 Ringperlen in Oberösterreich (1) einen Durchmesser von 2,0 bis 4,0 cm.

Die Verzierungen sind zahlreich:Spiralperlen/radiale Bänderung/Schraubenfädenradial gebänderte Imitationgelbe FolieSprenkel...

Nur in der Laténe C2 vorkommend sind Glasschieber. Diese haben eine quadratische bis rechteckige flache Form sowie einen blauen transluzenden Körper, der mit Tupfen, Nuppen und Fadenauflagen verziert sein kann. Schieber haben mehrere Tunnel.

Laténe D2, 100 - 15 v. Chr.

Die Lt D2 ist perlenarm. Sie zeichnet sich durch sehr deutliche Fundarmut aus. Viele Glasobjekte durften Altstücke sein. Es wurden nur noch Glasperlen einfacher Art mit bescheidenen Mitteln hergestellt

Um und ab der Zeitwende

Durch den Niedergang der Oppidia und dem unter der römischen Vorherschafft treten neue Perlentypen in zahlreichen Varianten nördlich des Limes auf.

1) Karwowski, M.; Latènezeitlicher Glasringschmuck aus Ostösterreich, Mitteilungen der Prähistorischen Kommission 55, Wien 2004

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