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Römisches Reich, die Herkunft von Perlen (?)

BBRC, TM126

BBRC, TM 128

BBRC, TM129

Sebes-Körös, UKR

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Das Gräberfeld Steinhaus bei Wels (Österreich) umfasst 47 Grabgruben und 57 Bestattungen, es datiert vom mittleren Drittel des 4. Jh. (noch mit zwei Brandbestattungen) bis in das erste Viertel oder bis die Mitte des 5. Jh.
Der Bestattungsplatz liegt bei einer mittelkaiserzeitlichen römischen Villa im der Provinz Noricum ripens

Die unrömische Sitte der Grabbeigaben lässt mich an germanische Bestattungen denken, vielleicht Militärangehörige bzw. romanisierte Germanen.

In Steinhaus wurden knapp 200 Perlen in 9 Bestattungen angetroffen. A. Veling merkt an, das weitere Perlen von der zuständigen Anthropologin beim reinigen der Knochen gefunden wurden, diese aber in seiner nicht berücksichtigt werden konnten.
Eines der Gräber enthielt zwei Perlen, dies war eine Bestattung mit drei Männern.

Nur bei Bestattung 3, 9 und 27 wurde die Lage im Kopfbereich dokumentiert.

Die Pertelntypen
Monochrome walzenförmige Glasperlen in Grün- und Blautönen, 102 Exemplare,
linsenförmige Perlen in grün und blau, 38 Exemplaren,
19 polyedrische Perlen,
14 reihenförmige und segmentiere Perlen,
10 tropfenförmige- und
7 schraubenförmige,
1 Melonnenperle
1 schwarze Perle mit blauer Fadenauflage, sowie letztendlich
zwei Bernsteinperlen.

Die Masse der Perlen ist tranzluzid, sie kommen in den Bestattungen 3, 9, 10, 15, 25, 27, 29, 42 und 46 vor.

Als Beispiel die Bestattung 29
2 transluzende Mehrfachglasperlen gelb; 7 opake Schraubenperlen, schwarz; 29 transluzende walzenförmige Glasperlen, dunkelblau.

Datierung
„Beim derzeitigen Forschungsstand lässt sich nur die opake Perle mit aufgeschmolzenem, blau-grünem Wellenband aus Grab 9 lässt sich näher datieren. Dieser Perlentyp taucht erstmals im mittleren Drittel des 4. Jhs. auf , ist vor allem bis in die Mitte des 5. Jhs. verbreitet und lässt sich noch im 6. Jh. nachweisen.“ (Veilig, S. 45)
Literatur
Veling, Alexander : Das spätantike Gräberfeld von Steinhaus bei Wels. Ein Beitrag zur Belegungsdauer spätantiker Gräberfelder in Noricum ripense. Bernd Päffgen, Renate Miglbauer (Hrsg.) Universitätsforschung zur prähistorischen Archäologie - UPA, Band 310; 2018


1) Das übersteigt mein Wissen über die Römische Kaiserzeit, es sei nur für die Interessierten hier erwähnt.
2) Ich zitiere „Eine Bevölkerung, die anhand der materiellen Kultur und des Bestattungsbrauches als provinzialrömisch bzw. romanisch anzuprechen ist, kann nur bis in das frühe 5. Jh. nachgewiesen werden. Eine einzelne Zwiebelknopffibel wurde höchstens bis zur Jahrhundertmitte getragen, eine einzelne Bügelknopffibel des Typs „Gurina“ lässt sich in die zweite Hälfte des 5. und das frühe 6. Jh. setzen. Ob sich anhand dieser Fibel eine romanische Identität des Trägers nachweisen lässt, ist allerdings umstritten.“ (Viling, S. 19)
3) Die Farben und Formen verwundern mich nicht, die sind absolut charakteristisch.


@ Torben Barthelmie, 2003 - 2023